Chronik des Vereins

(zusammengestellt von Helga Jungbluth)

Mit der Eröffnung des Freibades am 25. Juli 1937 begann offiziell die Existenz unseres heutigen Schwimmvereins, des SV Friedrichsthal 1937. Nachrichten und Belege aus der Zeit der Gründung sind nur spärlich vorhanden. Einzelheiten und verschiedene Daten konnten nur durch Gespräche mit noch lebenden, damaligen „Aktiven“ festgehalten werden.

In einem Überblick wird die Geschichte des SV Friedrichsthal 1937 dargestellt.

1893
gründete sich der „Turn-Club-Friedrichsthal“, der spätere „Turn-Verein Friedrichsthal“

1919
vereinigte er sich mit dem „Sport- und Spielclub Kolonie“ zur „Turn- und Sportvereinigung Friedrichsthal“

1935
wurde der Reichsbund für Leibesübungen ins Leben gerufen. Alle Vereine verloren im Rahmen der Gleichschaltung ihre Eigenständigkeit und mussten sich zum „Verein für Leibesübungen – VfL“ zusammenschließen.

25. Juli 1937
Eröffnung des Freibades Friedrichsthal (Geburtsstunde des Schwimmverein)

1942
wurde berichtet, dass der Gesamtverein in dieser Zusammensetzung eine große Blüte erlebte. Friedrichsthaler Sportler sorgten im Land für Schlagzeilen. Der 2. Weltkrieg setzte jedoch diesem Höhenflug ein jähes Ende. Der Sportbetrieb kam völlig zum Erliegen. Aktive Sportler wurden Soldaten.

1946
fand am 17. Februar die 1. Versammlung nach dem Kriege statt. Es wurde der Beschluss gefasst, dass der Verein als sogenannter Omnisportverein in seiner früheren Form weitergeführt werden sollte, allerdings unter einem anderen Namen. Aus dem VfL wurde der Sport-Club Friedrichsthal. Eine Hauptaufgabe dieses Vereins bestand in der Förderung der sportlichen Betätigung auf breiter Basis. Um dieses Ziel optimal zu erreichen, sollten Abteilungen gebildet werden, wo es gewünscht wurde. Im Sommer des Jahres wurde die Schwimmabteilung wieder aktiv und trat in den SC Friedrichsthal ein.

1949
stand fest, dass sich das System der Spartenbildung außerordentlich bewährt hatte. Man redete schon damals von den großartigen Leistungen der Schwimmer und Wasserballer. In der Generalversammlung des SC Friedrichsthal unter dem Vorsitz des damaligen Bürgermeisters Rauch konnte Hans Kleinbauer, zu der Zeit Schwimm- und Bademeister im Freibad, voller Zufriedenheit berichten, die Schwimmer hätten bei der Vergebung der einzelnen Titel sowie bei den Strommeisterschaften in Saarbrücken ein gehöriges Wort mitreden können. Stolz war man auch auf das besondere Ereignis: Das Friedrichsthaler Freibad war als Austragungsort des internationalen Vergleichskampfes Saarland – Frankreich vom Schwimmverband bestimmt worden. Dem jungen Verein, zu dieser Zeit wieder 3 Jahre aktiv – wurde in schwimmsportlicher Hinsicht unter den Landesvereinen eine besondere Stellung eingeräumt. Schon ein Jahr später wurde er als „bester Verein ohne Winterbad“ bezeichnet. Die Erfolge waren nicht zuletzt durch den Einsatz von Hans Kleinbauer, dem Trainer Günter Kunz und dem Verantwortlichen für die Jugendarbeit, Günter Ewen, zustande gekommen. Im gleichen Jahr fand noch ein großangelegtes Schwimmfest statt, an dem 9 Vereine teilnahmen. Hier wurde auch ein „grandioses Wasserballspiel“ gegen Saarbrücken ausgetragen.

1950
stellten die Friedrichsthaler Schwimmer bei den Strommeisterschaften in Saarbrücken die stärkste Vertretung als Verein ohne Winterbad.

1951
ging der Wanderpokal des Hohen Kommissariats für den besten Verein ohne Winterbad endgültig in den Besitz der Friedrichsthaler über.

1955-1956
musste der Übungsbetrieb stufenweise eingestellt werden. Es fehlte an geeigneten Übungsleitern. Der Ausfall aktiver Schwimmer aus beruflichen Gründen und der Wegzug von „Schwimmerfamilien“ trugen dazu bei, dass die Aktivitäten der Schwimmabteilung fast völlig zum Erliegen kamen.

1956-1959
wurde der Verein durch einen einzigen Aktiven, den damaligen Kunstspringer Günter Walter, repräsentiert. Er trainierte zwar beim Saarländischen Schwimmbund, startete aber für den SC Friedrichsthal.

1959-1965
kam der Übungsbetrieb vollständig zum Erliegen

1965
trafen sich anlässlich der Beisetzung von Hans Kleinbauer, dem langjährigen Schwimmeister im Freibad Friedrichsthal, frühere Aktive und beschlossen, den Schwimmsport wieder aufleben zu lassen. Bei einer Versammlung im Gasthaus Hohlweck wurde unter der Versammlungsleitung des damaligen 2. Vorsitzenden des SSB, Norbert Kugler, ein neuer Vorstand gewählt. Max Heieck wurde Spartenleiter, der damalige Schwimmeister Schommer und Günter Walter wurden zu seinen Helfern bestimmt. Im Sommer des gleichen Jahres gab es den ersten Trainingsbetrieb im Freibad. Im Winterhalbjahr 1965/1966 konnte im Lehrschwimmbecken der Hoferkopfschule das 1. Training in einer Schwimmhalle beginnen.

1966
konnte zwar noch kein regelmäßiges Sommertraining im Freibad aufgenommen werden, im Herbst allerdings begann man dann unter Günter Walter und Heiner Weil mit einem gezielten Wintertraining. Dies geschah auf Initiative des damaligen 1. Vorsitzenden des SCF, Walter Paulus. Zunächst wurde einmal wöchentlich mit einer Jungengruppe trainiert, später kam noch eine Mädchengruppe hinzu.

1967
wurden die Weichen für einen geordneten Trainingsbetrieb gestellt. Im April übernahm Günter Walter die Abteilungsleitung der Schwimmer. Als Trainer der SSB-Springerschule baute er neben dem Schwimmtraining noch eine Friedrichsthaler Kunstspringergruppe auf.

1968
war endlich das Jahr des Aufschwungs für die Abteilung Schwimmen gekommen. Im März startete man zum ersten Mal nach langer Zeit bei einem Wettkampf in St. Ingbert. Im Juli lief ein Schülerschwimmfest aller einheimischen Schulen über die Bühne. Günter Walter wurde Südwestdeutscher Meister im Kunstspringen. Im August starteten ehemalige Aktive bei einem Senioren – Schwimmfest in Idar-Oberstein. Das Jahr wurde schließlich durch die Teilnahme von Max Heieck und Günter Walter beim Landesschwimmfest der Turner, wo beide 1. Plätze belegten, erfolgreich beendet. Die Früchte der systematisch betriebenen Jugendarbeit reiften zunehmend. In den nun folgenden Jahren funktionierte der Verein aufs Beste, was sich anhand der Plazierungen und Titelgewinne leicht nachvollziehen läßt. Die Abteilung Schwimmen nahm im sportlichen Bereich eine stetige Aufwärtsentwicklung. Es gab kaum eine Veranstaltung, bei der Friedrichsthaler Schwimmer nicht auf den ersten Plätzen zu finden waren.

1974
wurde nach der Eröffnung des Hallenbades im Dezember 1973 der gesamte Trainingsbetrieb umstrukturiert. Die Intensivierung und Systematisierung des Trainings machte sich schon bald in einer enormen Leistungsexplosion bemerkbar: 60 Gold, 44 Silber- und 23 Bronzemedaillen bei den Saarländischen Jahrgangsmeisterschaften in Saarbrücken und Völklingen bedeutete in der Gesamtwertung den 1. Platz unter allen gemeldeten Vereinen. In den folgenden Jahren war man regelmäßig auch bei überregionalen, bei den Süddeutschen und den Deutschen Meisterschaften erfolgreich. Weiterhin gab es viele Saarlandrekorde; herauszuheben ist die Damenmannschaft die 6 mal in Folge den Saarländischen Mannschaftspokal gewann. Eine Aufstellung aller Aktivitäten, Erfolge und Rekorde unserer Schwimmerinnen und Schwimmer findet man in der Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum unseres Vereins und in einer Fortschreibung bis zum Jahr 1996.

1989
wendete sich am 14. Juni die mehr als ein halbes Jahrhundert alte Geschichte der Friedrichsthaler Schwimmer und Wasserballer. Nach 52 Jahren wurde erstmals ein Schwimmverein in Eigenverantwortung und Selbständigkeit gegründet, der Schwimmverein 1937 Friedrichsthal. Ausschließlich wirtschaftliche Überlegungen waren ausschlaggebend zu dieser Entscheidung. Der Schritt erfolgte erst, nachdem die Mitgliederversammlung der Abteilung Schwimmen im SC Friedrichsthal ausführlich informiert worden war und sie das Votum für die Neugründung eines Schwimmvereines gegeben hatte.
Die ehemaligen Vorstandsmitglieder der Abteilung Schwimmen zeichneten als Gründungsmitglieder des neuen Schwimmvereins 1937 Friedrichsthal und standen als Vorstand in der gleichen Besetzung im neuen Verein zur Verfügung. Im Laufe der Zeit hatte der Schwimmverein wie andere Vereine auch mit Höhen und Tiefen zu kämpfen. Ein leichter Abwärtstrend war zu verzeichnen, als aktive Schwimmerinnen und Schwimmer ihre Laufbahn beendeten. Es war nicht leicht, umgehend adäquate Nachwuchskräfte nachzuziehen. Trotzdem waren Friedrichsthaler Schwimmerinnen und Schwimmer immer noch in den Siegerlisten zu finden. Herausragender Schwimmer in dieser Zeit ist bis heute Björn Schlick.

1997
Im Jubiläumsjahr 1997 (60 Jahre) konnte man wieder beruhigt in die Zukunft blicken und von einem Aufwärtstrend sprechen. Dafür garantieren unsere derzeitigen Trainings- und Übungsleiter Monika Baumert , Jochen Donnevert und Sascha Baumert mit der Fördergruppe und der Wettkampfmannschaft.

heute
Nach wie vor gibt es im Verein aber auch noch andere Aktivitäten. Nicht mehr wegzudenken ist das Seniorenschwimmen. Seit Bestehen dieser Abteilung nam man oft an den Saarländischen Senioren – Meisterschaften teil. In den Schwimmkursen werden jährlich fast 100 Kinder erfolgreich unterrichtet. Es existieren noch eine Breitensportgruppe sowie eine Abteilung Rettungsschwimmen (DLRG). Mittlerweile gehört dem Schwimmverein auch eine Tanzsportabteilung an. Sie wechselte 1995 von der Tanzsportgesellschaft Blau – Gold St. Ingbert zum SVF über, der als Mitglied des Landessportverbandes nun Träger des Tanzkreises ist. Die Abteilung Wasserball wurde wegen Nachwuchsmangel zunächst Mitte der 90er Jahre aufgelöst. Mittlerweile hat man den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen und nimmt wieder an Turnieren teil. Seit Frühjahr 1999 kann man sich einmal wöchentlich durch „Aqua-Jogging“ fit halten.

Nach wie vor steht fest, dass der Schwimmsport wie kaum eine andere Sportart bestens geeignet ist, den Menschen aller Altersstufen Entspannung und Gesundheit, aber auch körperliche Fitness zu schenken. Durch die sportliche Betätigung im Wasser werden Menschen widerstandsfähiger, beweglicher und merklich ausgeglichener. Auch auf die charakterliche Entwicklung, besonders auf die der jungen Generation, wirkt sich der aktive Schwimmsport positiv aus.