Der SVF verpasst im Halbfinale des südwestdeutschen Pokals die Überraschung gegen den WSV Ludwigshafen II mit 10:11 nur knapp.
Obwohl die zweite Garde des WSV Ludwigshafen in dieser Saison in der Oberliga bisher reichlich Schieflage hat – der Vizemeister holte aus neun Partien nur einen Sieg – , war vor dem Halbfinale in Ludwigshafen die Favoritenrolle klar beim Gastgeber. Aufgrund des zeitgleich stattfindenden Trainings der Zweitligamannschaft konnte der WSV nämlich personell aus dem Vollen schöpfen, was dem SVF im wenig prestigeträchtigen Pokal die Möglichkeit gab, zu sehen, inwiefern man mit einem mit mehreren Zweitligaakteuren besetzten Team mithalten kann.
Ludwigshafen erwischte den besseren Start und nutzte die ersten beiden Chancen in Form von Überzahlsituationen zur Führung. Beim SVF dauerte es bis zur fünften Minute, bis erstmals Yannis Künstle die Saarländer mit einem Torerfolg auf die Anzeigetafel brachte, bevor Pascal Hinz zum 2:2 ausglich. Allerdings gelang Ludwigshafen erneut in Überzahl noch vor der Pause die Führung. Im weiteren Verlauf sollte das Spiel dann so eng bleiben: Den Ausgleich durch Nick Bärtschi beantwortete Ludwigshafen zunächst mit der erneuten Führung, bevor die Saarländer ausgleichen und die erste Führung erzielen konnten. Beim Stand von 5:5 wurden die Seiten gewechselt, wobei sich das Spiel zunächst nicht änderte: Bis zur fünften Minute des dritten Viertels konnte sich kein Team absetzen und fast alle Treffer fielen auf beiden Seiten in Überzahlsituationen nach Ausschlussfehlern. Dann gelang es jedoch den Friedrichsthalern, durch Tobias Bauer und Yannis Künstle mit zwei Treffern beim Stand von 8:6 in Führung zu gehen. Allerdings ließen sich die ruhig spielenden Ludwigshafener nicht verunsichern und erzielten – erneut in Überzahl – 14 Sekunden vor der Pause den Anschlusstreffer. Diesem ließen sie mit einem 3:0-Lauf, der durch individuelle Fehler in der Friedrichsthaler Abwehr zustande kam, eine 2-Tore-Führung folgen, die Friedrichsthal in den verbleibenden vier Minuten nicht mehr egalisieren konnte: Zwei Mal gelang der Anschlusstreffer zum 9:10 und 10:11, jedoch nicht der Ausgleich.
Dennoch zeigte der SV Friedrichsthal eine ruhige sowie konzentrierte Leistung und nutzte mehr Chancen als noch beim Turnier in Longwy oder den vorangegangenen Oberligapartien. Allein im Zweikampfverhalten gilt es sich zu verbessern, um mit mehr Cleverness weniger Ausschlüsse gegen sich zu bekommen. Mit der gezeigten Leistung erscheint ein Sieg in den beiden ausstehenden Oberligaspielen (auswärts gegen Ludwigshafen II und den Kaiserslauterer SK), der für eine Platzierung unter den ersten drei noch auf jeden Fall benötigt wird, jedoch durchaus möglich.
Es spielten: Fabian Abel (T), Manuel Christmann (0 Tore/1 Ausschlussfehler), Yannis Künstle (3/2), Pascal Hinz (1/3), Nick Bärtschi (1/0), Markus Lambert (0/1), Andrzej Szczurkiewicz (2/0), Lucas Blechschmidt, Niko Basters, Lukas Mathieu, Holger Huber (0/1), Maximilian Simonett (0/3) und Tobias Bauer.