Friedrichsthal verliert trotz wahnsinniger Aufholjagd und zahlreichen Fans gegen den SSV Trier mit 11:12.
Am vergangenen Freitag bot sich ein in der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar ein sonst eher seltener Anblick: Über 30 Zuschauer verfolgten in Bad und Cafeteria im Friedrichsthaler Stadtbad die Partie der Gastgeber. Mit dabei die Handballer des TV Merchweiler, die nach ersten Berührungen mit dem Wasserballsport in der Freibadsaison nun zum ersten Mal auch ein Spiel besuchten!
Angetrieben von den Anfeuerungen starteten die Hausherren, die kurzfristig den Ausfall von Max Simonett und zunächst auch von Stammtorhüter Paul Kintzel verkraften mussten, gut in die Partie und erspielten sich eine 2:0-Führung. In dieser Phase stand die Abwehr um Nachwuchstorhüter Manuel Christmann, der prompt mehrere Abschlüsse der Gegner in seinem ersten Spiel souverän entschärfte, gut und zeigte sich auch zunächst im Angriffsspiel von ihrer besseren Seite. Was allerdings ab der vierten Spielminute passierte lässt sich kaum erklären: Taktische Vorgaben des Trainers wurden nicht mehr umgesetzt, Passspiel und Torabschluss waren schlecht. So zogen die Gäste aus Trier bis zur vierten Minute des zweiten Abschnitts aus 2:7 davon! Aus diesem Dornröschenschlaf weckten noch vor der Halbzeit Tobias Bauer und Pascal Hinz die Friedrichsthaler auf und läuteten so die Aufholjagd ein. In der Halbzeit ging nun Paul Kintzel trotz Verletzung ins Tor und gab den Hausherren weiteren Auftrieb. In dieser Phase zeigten die SVFler wohl eine der besten Leistungen der letzten Jahre: Angetrieben von den lautstarken Zuschauern und mit starkem schwimmerischem sowie kämpferischem Einsatz war das Angriffsspiel bei weitem variabler und gefährlicher, was zu einer 10:9-Führung am Ende des vorletzten Spielabschnittes führte. Zunächst gelang es dies auch fortzusetzen, da Pascal Hinz mit seinem sechsten Treffer des Abends auf 11:9 erhöhte. Allerdings kam es erneut in der vierten Minute des Viertels zu einem Knick im Friedrichsthaler Spiel. Trier kam in Überzahl auf einen Treffer heran und Friedrichsthal ließ auf der anderen Seite mehrere hochklassige Chancen aus. So gelang dem SSV Trier nicht nur der Ausgleich, sondern nach einer vergebenen doppelten Überzahl für die Gastgeber sogar noch in der letzten Spielminute der Siegtreffer.
In einem hochspannenden und attraktiven Wasserballspiel gewann mit Trier das Team, das mit seiner Erfahrung cleverer und abgezockter spielte und sich selbst in der Friedrichsthaler Drangphase des dritten Viertels kaum aus der Ruhe bringen ließ. Die Hausherren zeigten gerade im dritten Viertel eine starke Leistung, das Potenzial, das in der jungen Mannschaft steckt, und eine vorbildliche Einstellung, mussten sich aber letztlich vor allem wegen der schlechten Überzahlquote (4 Treffer aus 13 Überzahlsituationen) geschlagen geben. Nun geht es mit dem Doppelspieltag am kommenden Wochenende gegen Neustadt und Ludwigshafen um wichtige Punkte, um trotzdem einen guten Saisonstart hinzubekommen.
Es spielten: Manuel Christmann ( 1. Halbzeit: T, 2. Halbzeit: 0 Tore/2 Ausschlussfehler), Paul Kintzel (2. Halbzeit: T), Yannis Künstle (0/2), Pascal Hinz (6/0), Nick Bärtschi, Oliver Krause, Andrzej Szczurkiewicz (1/0), Stephan Groß, Nico Basters (0/2), Lukas Mathieu (1/3), Thomas Pink, Marius Schönberger und Tobias Bauer (3/1).