(bs) Nach anfänglich passabler Leistung in den Minuten Eins bis Acht, in denen die Gäste in Ludwigshafen mitspielen konnten, forderten mangelnde physiologische Grundlage und ein überfordertes Spielverständnis ihren Tribut und man ließ zwei Spielabschnitte lang mit sich spielen anstatt mitzuspielen – Spielgeräte waren ausreichend und regelkonform vom Gastgeber gestellt worden (A.d.R.).
Die Friedrichsthaler Wasserballwelt, die auf parallel verlaufenden Schwimmwegen ruht, wurde vom Gastgeber durch sich kreuzende Bewegungen in Richtung des Arbeitsplatzes von Keeper Sascha Baumert komplett aus den Angeln gehoben. Ratlosigkeit, Ignoranz gegenüber dem Geschehenden und Zorn machte sich breit, alles zusammen ein ungünstiger Cocktail hinsichtlich eines versöhnlichen Ergebnisses.
Selbst verschuldet konnte der SVF lediglich drei seiner neun Treffer erzielen, wenn man den von Markus Lambert präzise verwandelten Strafwurf außer Acht lässt. Lediglich die drei Centertore sind auf eigenes Verschulden zurückzuführen. Die restlichen Treffer basieren auf keiner dem Wasserballsport bekannten Spielweise.
Jugend schützt vor Erfahrung und Siegeswillen nicht. Wenn nicht das, dann haben wir aus diesem Spiel rein gar nichts mitnehmen können. Die junge Zweitligareserve der Ludwigshafener, durchweg jünger als unsere Young-Stars, hat ein berauschendes und schön anzuschauendes, bewegungsreiches Positionsspiel ins eigene Becken gezaubert und oft hatte es den Anschein, dass wir diese Darbietung lediglich in agonisierender Katatonie bestaunen konnten. Es war eine Vorführung auf vielen Ebenen, was nicht zuletzt die 10 Rausstellungen, im Gegensatz zu zweien, die der SVF erzielen konnte, bewies. Bestimmt 75% Letzterer wurden in der Umkehrbewegung geschickt von den jungen Ludwigshafener Akteuren provoziert, genau wie es die neue Regelbestimmung will. Wenn man sich nur ein wenig Mühe gibt, kann man ein sehr schönes und zugleich effektives Wasserballspiel ins Becken zimmern. Glückwunsch an dieser Stelle an die jungen Akteure des Ludwigshafener Vorwärts!
Die Reise nach Ludwigshafen hat gezeigt, dass Struktur und Schweiß, wenn mir die beiden profanen Metaphern erlaubt seien, eine gewinnbringende Kombination sind. Die Punkte bleiben daher völlig zu Recht und verdient bei den Gastgebern aus der BASF-Metropole.
Ich möchte, in Manier dieses Spielwochenendes, eine weitere Worthülse hinzufügen: es gibt noch viel zu tun, packen wir es an…
Viertelergebnisse: 2:2/4:1/4:1/5:5 (6:3/9:5) – 15:9
10:2 Rausstellungen gegen uns, 50%-Trefferquote
SVF: Sascha Baumert (K)(TW); Marius Schönberger; Pascal Hinz (1); Markus Lambert (1); Felix Schmitt (1); Björn Schlick (3); Patrick Marx; Lukas Mathieu (1); Holger Huber (2); Daniela Schön; Christina Löw, Steffen Mann
WSV3: Stefan Wambsgarten (TW); Robin Buchheit (5); Tom Sieger (K)(1), Dennis Ichsanov (1), Andreas Sommer (4), Ismael Kareau (1), Henri Nachtrieb (2), Bavis Bal; Tassja Buchheit; Andreas Görge