(bs) Auch wenn es nur ein Punkt sein sollte, war es ein Erfolg auf ganzer Linie! Das erste Spiel mit taktischer Ausrichtung der Padawan-Truppe um Altmeister Martin Bauer sollte der Ergebniskosmetik dienen, um nicht völlig in heimischen Gewässern von den Nibelungenstädtern überrannt zu werden! Die Mannschaft vom Poseidon aus Worms konnte zwei Jahre in der Zweiten Wasserball-Bundesliga Erfahrung sammeln und kam nicht zuletzt durch den Gewinn des Rheinland-Pfalz/Saarland-Pokals hochdekoriert nach Friedrichsthal. Es war dementsprechend Achtung geboten und selbst an einen Punktgewinn nicht zu denken!
Die einfache und offensichtlich sehr wirksame taktische Variante im Defensivbereich, die sich Martin Bauer und sein erweitertes Coaching-Team ausgedacht haben, erwies sich als wahres Wundermittel. Sicher mussten sich die Gäste an die Bedingungen im Friedrichsthaler Hallenbad erst gewöhnen. Das sollte einer so erfahrenen Truppe nicht allzu schwer fallen.
Worms begann etwas unkonzentriert und unterschätze den gastgebenden Kontrahenten, was sich bereits nach drei Minuten in einer 2:0-Führung für die Glasbläserstädter niederschlug. Die frech, unerschrocken und stark aufspielende Truppe von Martin Bauer sollte diese Führung nur noch einmal im Verlauf dieses Spiels abgeben. Kein Zuckerschlecken für die Zuschauer im Friedrichthaler Hallenbad, die durch ihre lautstarke und emotionale Teilnahme am Spielgeschehen einen ominösen „achten Mann“ darstellten, der ihre Heimmannschaft bis zum Ende begleiten und unterstützen sollte.
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten spielten die Gäste stark auf und konnten durch ihren Centerspieler, der lediglich durch die „Betreuung“ zweier unserer Spieler vom Punkten abzuhalten war, ihr Spiel forcieren. Im zweiten Spielviertel sollten die Gäste mit 5:6 die Führung an sich reißen. Felix Schmitt korrigierte diesen Missstand allerdings 30 Sekunden später und glich zum 6:6 aus.
Mit einem 2-Tore-Vorsprung ging es ins letzte Spielviertel und dementsprechend hoch waren Erwartung und Anspannung. Am Ende ihrer Kräfte angelangt, konnten die Athleten des SV Friedrichsthal ihren Vorsprung zwar nicht verteidigen. Aber ihren wohlverdienten Punkt wollten sie sich nicht mehr nehmen lassen.
Aus 11 Überzahlsituationen konnten die Gäste lediglich ein Tor gegen das Abwehrbollwerk der Friedrichsthaler erzielen, wofür nicht zuletzt Sascha Baumert zwischen den Pfosten mit einer bravorösen Leistung sorgte. Selbst zwei 5m-Strafwürfe sollten den Gästen aus Worms nur zu einem Tor verhelfen.
Die ganze Mannschaft zeigte Herz, nahm selbiges in die Hand, hielt sich strikt an die vor dem Spiel ausgewiesene Taktik und belohnte sich selbst, Trainer und Publikum mit einen völlig unerwarteten Punktgewinn. Das physische, nie unfaire, Spiel der Gäste wurde aufgenommen und zum ersten Mal nach drei Jahren spielte die noch junge Truppe um Coach „Karl“ wirklich schönen Wasserball, der Lust auf Mehr verspricht!
Trainer Martin Bauer sollte sollte mit ausreichend Kamillentee auf einen lebensbejahenden Sinusrhythmus zurückzubringen sein!
Viertelergebnisse: 4:2/4:4/2:2/0:2 (8:6/2:4)
SVF: Sascha Baumert (K) (TW); Marius Schönberger; Markus Walter; Thomas Christmann (1); Jochen Donnevert; Felix Schmitt (2); Björn Schlick (6); Michael Bohrmann; Stephan Groß (1); Lukas Mathieu; Robert Schier; Maren Hinz; Christina Löw
SCP: Mathias Braun (TW); Andreas Bleicher (2); Benjamin Kositer; Kai Eberts (4); Kai Hornuf (2); Marc Weber (2); Patrick Wittmann; Michael Otto; Thorsten Weber; Kevin Weinmann